Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Lateinische Bibeldichtung in Antike und Mittelalter (4.-13. Jh.) zwischen Intertextualität und Rezeption in der Grammatik/Poésie Biblique Latine de l’ Antiquité au Moyen-Âge (IVe-XIIIe s.) entre intertextualité et réception grammaticale“ (PoBLAM)

Das Projekt „Lateinische Bibeldichtung in Antike und Mittelalter (4.-13. Jh.) zwischen Intertextualität und Rezeption in der Grammatik/Poésie Biblique Latine de l’ Antiquité au Moyen-Âge (IVe-XIIIe s.) entre intertextualité et réception grammaticale“ (PoBLAM) ist ein französisch-deutsches Forschungsvorhaben. Beteiligt sind die Universitäten Straßburg, Wuppertal, Lyon und Erlangen, gefördert wird es von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Agence Nationale de la Recherche. Im Zentrum steht die lateinische Bibeldichtung, also die Wiedergabe biblischer Stoffe in Form eines Epos. Unter verschiedenen Fragestellungen wird die Entstehung, Entwicklung und Rezeption dieser für Spätantike und Mittelalter wegweisenden Dichtungsform untersucht. Vorgesehen ist, neben Tagungen, Dissertationen und weiteren Buchpublikationen, auch die Erstellung einer Datenbank zur Rezeption der lateinischen Bibeldichtung. So trägt das Projekt in internationaler Zusammenarbeit dazu bei, religiöse, literarische und gesellschaftliche Transformationsprozesse besser zu verstehen.

Ziel des von der DFG und der ANR geförderten Projekts ist es, die wechselseitige Einflussnahme von Exegese und Theologie sowie die Erneuerung dichterischer Formen im zunehmend christlichen Europa näher zu untersuchen. Die französisch-deutsche Forscher*innengruppe befasst sich mit den Strukturen der Intertextualität in der Bibeldichtung: Diese wird beeinflusst durch die Transformation der klassischen Kultur, zeigt aber auch durch ihre eigene Rezeption ihre Relevanz für die Konstruktion derselben in Spätantike und Mittelalter.

Am Standort Wuppertal stehen der Autor Juvencus und seine Rezeption im Fokus: Mit seiner Evangelienharmonie entwirft er, indem er sich neben Homer und Vergil stellt, am Beginn der lateinischen Bibeldichtung eine umfassende Programmatik in der Formtradition des Epos. Neben seinem Nachhall in der Dichtung, etwa im Cento Probas, und der narrativen Prosa rückt die nähere Betrachtung der Exegese des Neuen Testaments durch den Autor ins Zentrum. Ergänzt wird die Untersuchung durch die Frage, wie präsent Juvencus unter grammatischen und enzyklopädischen Aspekten in der spätantiken und frühmittelalterlichen Bildungswelt ist.

Eine ausführliche Beschreibung des Projekts ist hier als Download verfügbar.

Copyright: siehe Foto

Evangelienparaphrase des Juvencus

Ansprechpartner Philipp Buckl

Weitere Infos über #UniWuppertal: